Mit der Ankunft von japanischen Werken – insbesondere den Farbholzschnitten – im Westen öffnet sich für die europäischen Künstler ein neuer Horizont des Sehens. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist Paris das Zentrum der Rezeption dieser Werke. Dort tauschen sich Künstler, Kritiker, Sammler und Händler gegenseitig aus. Der Japonismus (siehe Teil 1 meines Beitrages) wird vor allem in der französischen Kunstszene zu einer Art Herausforderung und Ansporn für ein neues Sehen und einer Erweiterung des Blickwinkels in der Malerei. Plötzlich sieht man Bilder ohne jegliche Raumtiefe und Perspektive.

Habe ich dir im ersten Teil die Kunst der Edo-Zeit, insbesondere den Ukiyo-e Stil, den Japonismus und die beiden berühmtesten Künstler dieser Zeit – Utagawa Hiroshige und Katsushika Hokusai – vorgestellt, so möchte ich dir im zweiten Teil von heute den Einfluss, den diese beiden japanischen Künstler auf die in Frankreich wirkenden Maler ausgeübt haben, aufzeigen. Der Fokus liegt dabei auf Künstler wie Vincent Van Gogh, Claude Monet und Edgar Degas. Konkret werde ich dabei Werke gegenüberstellen. Ausgehend von einer Darstellung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede erfolgt eine Auseinandersetzung mit der Rezeption der japanischen Werke durch die westlichen Künstler.

Japonismus: Die Rezeption in Frankreich

Welche japanischen Werke haben die französischen Künstler besonders interessiert? Wie wurden diese aufgenommen, gesehen und schliesslich umgesetzt?

Besonders die Holzschnitte von Hokusai und von Hiroshige haben das Interesse der französischen Künstler geweckt. Die Interpretation ist jedoch bei jedem Künstler verschieden. Dies gilt auch für die Intensität der Auseinandersetzung mit japanischen Werken. Die europäische Malerei befindet sich zu dieser Zeit in einer Art ‚Stilkrise‘. Durch die Inspiration von japanischen Holzschnitten findet eine Umorientierung des europäischen Stils statt. Dabei geht es den westlichen Malern jedoch ausschliesslich um die Weiterentwicklung des eigenen europäischen Stils. Zu diesem frühen Zeitpunkt der Rezeption zeigen die französischen Künstler noch keinerlei Interesse an der japanischen Kunst- oder Kulturgeschichte.

Gemäss Berger übten japanische Werke einen besonders starken Einfluss auf die französischen Impressionisten aus:

„Für das Bemühen der Impressionisten um die Ausweitung des Raumes, die Erweiterung des Blickwinkels und eine atmosphärische Verschmelzung der Objekte und die Suche nach dem Unvollendeten in der ganz offenen Form sind japanische Drucke als die eigentlichen Schrittmacher begrüsst worden.“ (Berger 1980, S. 11)

Viele westliche Künstler beginnen selber Ukiyo-e Drucke zu sammeln. Es handelt sich demzufolge um eine aktive Rezeption der japanischen Werke insbesondere durch die französischen Künstler. Die Rezeption ist ein fortwährender Prozess, der sich wie folgt umsetzt:

„Von der Imitation einzelner Motive führt der Weg zur stilistischen Anpassung und von da an zur schöpferischen Umgestaltung.“ (Berger 1980, S. 14)

Durch die Entwicklung einer neuen Sichtweise erschliesst sich den französischen Künstlern nicht nur in der Malerei ein neues Feld, sondern auch in vielen anderen Bereichen wie beispielsweise in der Plakatkunst und dekorativen Gestaltung oder in der Glasmalerei.

Der Einfluss ist tiefgreifend. Es werden die Raumwiedergabe, Körperdarstellungen, die Verwendung der Perspektive sowie Farb- und Lichtmodellierungen markant verändert. Dadurch entstehen neue Gestaltungsmittel und Motive sowie ein neues Verhältnis der Farbe zur Form und der Strukturierung des Bildraumes. Die Künstler tasten sich an eine neue Realität heran und entdecken dabei eine Vereinfachung in der Darstellungsweise beziehungsweise eine Reduktion des Bildes auf reine Fläche und reine Farbe, herbeiführt durch das blosse Weglassen der Perspektive.

Viele Künstler, darunter Vincent van Gogh, Claude Monet, Edgar Degas, Paul Gaugin und Paul Cézanne, geraten unter den Einfluss japanischer Kunst. Ich möchte nun einzelne Bilder von Hiroshige und Hokusai gegenüberstellen mit Werken von van Gogh, Monet und Degas.

Van Gogh und Hiroshige: Brücke im Regen

Zuerst vergleiche ich ein Bild von Vincent van Gogh mit einem Werk von Utagawa Hiroshige. Dabei handelt sich um eine direkte Kopie des japanischen Holzschnittes durch van Gogh. Trotzdem sind Elemente einer eigenen Interpretation deutlich erkennbar. Vincent van Gogh einer der ersten Künstler, der sich intensiv mit den japanischen Holzschnitten auseinandersetzt. Er versucht die Sichtweise der japanischen Künstler zu übernehmen und versetzt sich sogar in diese hinein. Er studiert die Drucke bei jeder Gelegenheit und legt sich eine eigene kleine Sammlung an. In seinen Briefwechsel mit anderen Malern und Schriftstellern kommt er auf die japanischen Drucke zu sprechen und diskutiert die Bedeutung dieser. Van Gogh sagt selbst über die japanische Malerei:

„Je mehr man mit japanischen Augen sieht, um so feiner empfindet man die Farbe.“ (Berger 1980, S. 130)

Kurze Bildbeschreibung: Brücke im Regen von Hiroshige

Auf dem Originalfarbholzschnitt „Sudden Shower over the Shin-Ohashi Bridge“ aus der Serie „100 Ansichten der Stadt Edo“ von Hiroshige sieht man in der unteren Hälfte des Bildes eine Brücke auf der sich sechs eilig schreitende Gestalten vor starkem Regen zu schützen versuchen. Im Hintergrund ist die Stadt Edo dargestellt, wobei die Häuser nicht klar zu sehen sind, sondern verschwommen wirken. Auf dem Fluss unterhalb der Brücke befindet sich auf einem kleinen Holzboot eine weitere Person. Die obere Hälfte ist geprägt von Gewitterwolken und dunklen Farben. Der Regen wird durch viele dünne schwarze Striche über das ganze Bild hinweg betont. Sowohl im rechten oberen als auch im linken unteren Rand des Bildes befinden sich japanische Schriftzeichen. Es scheint als ob der Raum auf der Seite beliebig erweitert werden könnte. Das Bild ist im Jahre 1857 entstanden und 23.7 cm x 36.2 cm gross.

Gegenüberstellung: Die Brücke im Regen (nach Hiroshige) von van Gogh

Im Jahre 1887, also während seiner Zeit in Paris, fertigt van Gogh eine Kopie des bekannten Meisterwerks an und nennt dieses übersetzt „Die Brücke im Regen (nach Hiroshige)“. Die Kopie stellt die gleiche Situation dar wie bei Hiroshige. Aber van Gogh kopiert nicht nur sondern nimmt sich einige Freiheiten heraus. Insbesondere fügt er dem Original einen Rahmen hinzu und dekoriert diesen mit japanischen Schriftzeichen – beziehungsweise dem, was er dafür hält. Die Farben des Rahmens sind in Grün und Rot gehalten. Auch die japanischen Schriftzeichen hat van Gogh übernommen, sie aber über alle vier Ecken der Bildränder verteilt. Der Bildausschnitt scheint zwar derselbe zu sein, wirkt jedoch durch die eingefügten Ränder kleiner. Auch die Farben werden durch van Gogh nicht exakt wiedergegeben. Die Farben erscheinen freundlicher und somit gewinnt der Betrachter den Eindruck, die Stimmung sei weniger düster als im Originalbild von Hiroshige. Auch der Regen wird bei van Gogh nicht so stark betont wie bei Hiroshige. Durch das Kopieren des Holzschnittes hat van Gogh das Bild gleichzeitig schon interpretiert und drückt dadurch das aus, was ihm am Herzen liegt – nämlich eine Öffnung der Welt durch Farben. Im Gegensatz zu vielen anderen Künstlern ist es bemerkenswert, dass er einer der Wenigen ist, der seine japanischen Quellen nicht verdeckt, sondern sie explizit hervorhebt – so beispielsweise auch in seiner Bilderserie von Père Tanguy, wo van Gogh den Bildhintergrund mit japanischen Drucken ausfüllt. Das Bild „Die Brücke im Regen (nach Hiroshige)“ ist 73 cm x 54 cm gross und in Öl auf Leinwand gemalt. Es befindet sich heute im van Gogh Museum in Amsterdam.

Monet und Hokusai: Der Berg Fuji und die Getreideschober-Serie

Nun möchte ich ein Bild von Claude Monet einem Holzschnitt von Katsushika Hokusai gegenüberstellen. Man weiss von Monet, dass er japanische Holzschnitte gesammelt hat und dass diese einen grossen Einfluss auf ihn ausgeübt haben. Es ist sehr gut möglich, dass die „36 Ansichten des Berges Fuji“ von Hokusai, welche den berühmten Berg und Vulkan Fuji bei unterschiedlichem Wetter und zu verschiedenen Tageszeiten zeigen, Monet bei seiner Getreideschober-Serie inspirierten. Claude Monet beginnt schon früh, ein Motiv in verschiedenen Lichtsituationen und Stimmungen festzuhalten. Dabei wählt er – gleich wie Hokusai – verschiedene Blickwinkel und malt zu verschiedenen Tageszeiten. In seiner Getreideschober-Serie untersucht er das Licht und seine Wirkungen; der eigentliche Bildgegenstand tritt dabei weitgehend in den Hintergrund.

Kurze Bildbeschreibung: South Wind, Clear Dawn von Hokusai

Im Original Farbholzschnitt von Hokusai „South Wind, Clear Dawn, from thirty-six views of Mount-Fuji“ sieht man den Berg Fuji im Vordergrund des Bildes. Das Bild ist eines der 36 Bilder, die Hokusai in der oben genannten Serie gemalt hat. Der Berg Fuji ist an seiner Spitze mit Schnee bedeckt und im unteren Drittel mit Bäumen begrünt. Im Hintergrund erkennt man einen blauen Himmel mit Wolken. Wie der Titel des Holzschnittes aussagt, herrscht Südwind mit klarer Morgendämmerung. Das Bild ist in den Jahren 1830 bis 1832 entstanden und 26 cm x 38.1 cm gross.

Gegenüberstellung: Haystack, Sunset von Monet

In Claude Monets Bild „Haystack, Sunset“, welches im Jahre 1891 in Öl auf Leinwand gemalt worden ist, sieht man einen mit Heu abgedeckten Getreideschober auf der rechten Seite des Bildes. Im Hintergrund des Bildes lassen sich einzelne Häuser und eine Bergkette erkennen; sie sind jedoch nicht klar ersichtlich. Der Horizont wird dadurch nicht mehr dargestellt. Der Himmel ist wegen eines Sonnenuntergangs leicht rötlich und gelb gefärbt. Die Bildkomposition wirkt sehr ähnlich zu derjenigen von Hokusai – sowohl der Berg als auch der Schober befinden sich auf der rechten Seite des Bildes. Wie in Hokusais Bildern des Berges Fuji wird in Monets Getreideschober-Serie das Motiv unter verschiedenen Wetterbedingungen und zu verschiedenen Tageszeiten abgebildet. Monet versucht das Motiv in verschiedenen Lichtsituationen und Stimmungen festzuhalten. Ein wichtiger Unterschied ist jedoch, dass bei Hokusai die Linien und Gegenstände im Bild bis ins Detail klar erkennbar sind, bei Monet hingegen findet sich keine klare Trennung der Motive, was das Bild unscharf erscheinen lässt. Das Bild ist 73.3 cm x 92.6 cm gross und kann heute im Museum of Fine Arts in Boston besichtigt werden.

Degas und Hokusai: Le Tub und Women at Public Bath

Als letztes Bild vergleiche ich „Le Tub“ von Edgar Degas aus dem Jahr 1886 mit dem Werk „Women at Public Bath“ aus Hokusais Manga-Serie, welches im Jahre 1820 entstand. Sowohl Hokusai als auch Degas sind daran interessiert spezifische Momente festzuhalten, so auch Frauen in intimen Szenen beispielsweise während eines Bades. Auch in einigen seiner späteren Werke nimmt Degas die Idee des Ukiyo-e Stils auf und malt Alltagsszenen von Paris – mit Vorliebe Szenen aus dem Leben der unteren Klassen. Degas ist einer der ersten Künstler, der eine eigene japanische Sammlung besitzt. Zudem gilt er neben Edouard Manet und James Abbott McNeill Whistler als Bahnbrecher des Japonismus. Er vollzieht den Durchbruch zu einer neuen Sichtweise.

Kurze Bildbeschreibung: Women at Public Bath von Hokusai

Der Originalfarbholzschnitt „Women at Public Bath“ von Hokusai zeigt drei Frauen und zwei Kinder in einem öffentlichen Bad. Die Frau auf der linken Seite in der oberen Hälfte des Bildes sitzt am Boden und wäscht sich mit einem Tuch den Rücken. Vor ihr stehen zwei Zuber, einer vermutlich mit sauberem, der andere mit dreckigem Wasser. Die Frau in der Mitte des Bildes hat eine ähnliche Sitzpose inne und scheint sich zu rasieren. Auch sie hat zwei Waschbecken vor sich. Die dritte Frau im Bild trägt ein Kind auf den Armen und es scheint so, als ob sie ihr Waschritual beendet hat, denn sie hat das Tuch im Mund und läuft vermutlich aus dem Badezimmer heraus. Am Boden auf der linken Seite des Bildes sieht man ein weiteres Kind, das zu schlafen scheint. Das Zimmer, in dem sich diese Personen befinden, hat keine räumlichen Definitionen und auch die Perspektive fehlt; man sieht lediglich einen Boden. Auf diesem sind weitere Gegenstände platziert, welche die Frauen für die Wäsche benötigen. Man kann aber nicht klar erkennen, was genau abgebildet ist. Das Bild ist 17.5 cm x 11.5 cm gross.

Gegenüberstellung: Le Tub von Degas

Das Werk „Le Tub“ von Edgar Degas zeigt eine Frau in der Bildmitte, die sich in einem Wannenbad wäscht. Der Betrachter sieht die Frau dabei von hinten, wie sie sich den Rücken wäscht und sich mit der linken Hand in der Wanne abstützt. Im Hintergrund befindet sich ein Vorhang, wobei nur der untere Teil zu sehen ist und auch die Wand nur schlecht erkennbar ist. Auf ihrer rechten Seite sind auf einem Gestell ihre Badeutensilien abgebildet. Es handelt sich dabei vermutlich um zwei Krüge, eine Haarbürste, zwei Haarnadeln und ein Tuch, wobei nicht alle Gegenstände im Bild ganz abgebildet, sondern am Bildrand abgeschnitten sind. Die Frau sieht sehr ähnlich aus wie die Frau in Hokusais Bild, welche sich im oberen Bildabschnitt befindet. Beide sind vom Betrachter nur aus der Rückenansicht zu sehen und waschen sich den Rücken. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen diesen beiden Werken. Wenn man die Bilder als Ganzes betrachtet sind in Degas Bild nur eine Frau zu sehen, im Werk von Hokusai ist hingegen eine Art Badelandschaft dargestellt mit mehreren Frauen und Kindern. Auch die beiden Frauen im Vergleich unterscheiden sich – so sind diese genau Spiegelverkehrt abgebildet. Die Frau von Degas befindet sich in der Wanne stützt sich in einer Art Hock-Position auf den Wannenboden. Hokusais Frauengestalt sitzt hingegen am Boden und die Wanne befindet sich vor ihr. Sie wäscht sich zudem mit einem Tuch, nicht wie bei Degas mit einem Schwamm. Bei beiden Darstellungen fehlt jedoch jegliche Perspektive und nur die Frauen und der Boden sind abgebildet. Das Bild „Le Tub“ ist 60 cm x 83 cm gross und befindet sich heute im Musée d’Orsay in Paris.

Sowohl Degas als auch Hokusai zeigen eine ganz spezifische und einzigartige Perspektive auf den weiblichen Körper. Der Blick wird dabei nicht primär auf eine inszenierte Pose gerichtet sondern auf die Körperhaltungen und Bewegungen in einem unbeobachteten Moment. Beide Künstler befassen sich mit einem speziellen Augenblick. Die Frauen werden in einem intimen Moment gezeigt, während sie mit der Pflege ihres Körpers beschäftigt sind. Es ist, als ob man durch ein Schlüsselloch schaut. Diese Intimität des Augenblicks ist jedoch in beiden Werken keineswegs entblößend. Mit distanziertem Blick halten Hokusai und Degas vielmehr den besonderen Ausdruck der Posen fest. Der Verzicht auf die Inszenierung des Weiblichen zugunsten der Ästhetik der Skulptur und des Bildes ist zumindest bei Degas etwas durchaus Neues und Ungewohntes (vgl. Berger 1980, S. 53ff.).

Japonismus: Der Einfluss auf weitere französische Künstler

Der Einfluss der japanischen Kunst auf die französischen Künstler war enorm. Dieser Einfluss ist nämlich nicht nur in der Malerei, sondern auch in vielen anderen Gattungen der Kunst erkennbar, so beispielsweise in der Porzellan-Serie von Félix Bracquemond, in der Glasmalerei, in der Poster– und Plakatkunst, in Modemagazinen, bei Musikern wie Claude Debussy, Schriftsteller wie Emile Zola und später auch in Filmen, in der Architektur und in der Fotografie.

In der frühen, ersten Rezeption der japanischen Werke in Frankreich sind die Anregungen der japanischen Kunst sehr unterschiedlich und auch die Interpretationen fallen unterschiedlich aus, je nach Intensität der Auseinandersetzung. Für die Künstler entwickelt sich eine neue Raumvorstellung durch das Ausbrechen aus dem traditionellen Sehen. Dies bildet ein entscheidender Punkt in der Kunstgeschichte der französischen Malerei. Mit dem Einfügen von ungewöhnlichen Blickwinkeln befreien sich die Künstler von der naturalistischen Sehensweise und finden durch die Impulse der japanischen Malerei und Druckgrafik eine neue Weise ihre Imagination in den Werken umzusetzen. Es entsteht sozusagen die moderne Perspektive.

Die zweite und spätere Generation, kann nun aus den Interpretationen und Leistungen der ersten Generation lernen. Das Bild wird durch sie zu einem autonomen Gegenstand, welches sich reduziert auf die reine Farbe und reine Fläche (z.B. Robert Delaunay oder Mark Rothko). Es findet eine Auflösung der Bildkompositionen statt und der Zufall beziehungsweise die Spontaneität wird in den Prozess des Malens eingefügt (z.B. Jackson Pollock).

Auch in der heutigen Zeit findet die japanische Kultur grossen Anklang – sowohl bei westlichen Künstlern als auch in der Bevölkerung. Die Faszination am ‚fernen Japan’ ist bis heute nicht abgeklungen.

Schaue dir auch den ersten Teil über die japanische Malerei und Druckgrafik zur Edo-Zeit sowie den Japonismus an.

Japonismus kurz erklärt: In diesem Video erfährst du wie japanische Holzschnitte westliche Künstler inspiriert haben (und umgekehrt):

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Bildquellen:
Titelbild: La Japonaise (Camille im japanischen Kostüm), Claude Monet, 1875, Museum of Fine Arts in Boston.
Abb. 1: Porträt des Père Tanguy in bretonischem Kostüm vor einer Sammlung japanischer Drucke, Vincent van Gogh, 1887, Musée Rodin, Paris.
Abb. 2: Sudden Shower over Shin-Ōhashi bridge and Atake, Utagawa Hiroshige, 1857, aus “100 berühmte Ansichten von Edo», Nr. 58, Sommer, Brooklyn Museum, New York.
Abb. 3: Brücke im Regen (nach Hiroshige), Vincent van Gogh, 1887, Van Gogh Museum, Amsterdam.
Abb. 4: South Wind, Clear Sky (Gaifū kaisei), auch Red Fuji, aus der Serie “36 Ansichten des Berges Fuji”, Katsushika Hokusai, 1830-32, The Met, New York.
Abb. 5: Heuschober, Sonnenuntergang, Claude Monet, 1891, Museum of Fine Arts, Boston.
Abb. 6: Frauen in einem öffentlichen Bad, Manga Vol I., Katsushika Hokusai, 1820, in: Lambourne 2005, S. 40.
Abb. 7: Le Tub, Edgar Degas, 1886, Musée d’Orsay, Paris.
Abb. 8: Fähre bei Haneda und Benkei-Schrein, aus “100 berühmte Ansichten von Edo», Nr. 072, Sommer, Utagawa Hiroshige, 1858, Brooklyn Museum, NY.
Abb. 9: Lovers in an upstairs room, from Uta makura (‚Poem of the Pillow‘), Kitagawa Utamaro, 1788, The British Museum, London.
Abb. 10: Esquisse pour la palais de l’air, Robert Delaunay, 1937.
Abb. 11: Portrait de Maria Lani, Robert Delaunay, 1928-29.
Abb. 12: La tour eiffel et jardin du Champ-de-Mars, Robert Delaunay, 1922.

 

Literatur

  • Berger, Klaus: Japonismus in der westlichen Malerei 1860 – 1920, München: Prestel (Studien zur Kunst des neunzehnten Jahrhunderts, Bd. 41), 1980.
  • Dufwa, Jaques: Winds from the East: a study in the art of Manet, Degas, Monet and Whistler, 1856-86, Stockholm: Almqvist & Wiksell International (Acta Universitatis Stockholmiensis, Bd. 34), 1981.
  • Lambourne Lionel: Japonisme. Cultural Crossings between Japan and the West, London: Phaidon, 2005.
  • Lésoualc’h, Théo: Die japanische Malerei, Lausanne: Ex Libris, 1968.
  • Needham, Gerald: Japanese Influence on French Painting 1854 – 1910. In: Kat. Cleveland 1975: Japonisme: Japanese Influence on French Art 1854-1910, Cleveland, The Museum of Art 9.7.-31.8.1975, hrsg. v. Gabriel P. Weisberg/Martin Eidelberg/Gerald Needham/William R. Johnston/Phillip D. Cate, Cleveland, 1975.
  • Sullivan, Michael: The meeting of eastern and western art, Berkeley: University of California Press, 1997.