Das Museum für Kommunikation (MfK) in Bern ist seit letztem Jahr wieder offen und einen Besuch wert, denn es hat sich rundum erneuert. An verschiedenen Erlebnisstationen kann man in die Welt der on- und offline Kommunikation spielerisch und lehrreich eintauchen.
Im Museum für Kommunikation Kommunikation direkt erleben
Fünf Jahre dauerte die Planungszeit, ein Jahr der Umbau. Doch das Museum ist alles andere als verstaubt, denn hier kann man Kommunikation direkt erleben. Es ist somit kein klassisches Museum. Und es deckt verschiedenste Interessensgebiete ab – nicht nur die Kommunikationsarten, sondern auch die Technik dahinter und die jeweiligen Kulturen.
Bei meinem Besuch im Kommunikationsmuseum in Bern waren viele Familien anwesend, Grosseltern mit ihren Enkeln oder auch ganze Schulklassen. Zugegeben, beim Reinkommen war ich etwas überfordert – wohin zuerst? So viele Einflüsse, Geräusche auf einmal. Ich blieb zuerst bei einem anderen Besucher hängen. Dieser sass an einem Tisch und sprach mit einem virtuellen Gegenüber auf einem Bildschirm, welches in einem Stuhl integriert ist. Der Besucher konnte den Gesprächsverlauf lenken. Hier wird Virtual Reality direkt erlebt!
Erlebnisse mit anderen Besuchern teilen
Nach diesem ersten Eindruck will man selber ausprobieren. Die vielen Erlebnisstationen im Museum bieten genug Gelegenheit – von Filmkaraoke über Darknet zu Big Data und der digitalen Transformation ist alles dabei. Bei einigen Stationen lassen sich die Erlebnisse teilen bzw. im Raum veröffentlichen. Die Sammlung bietet beispielsweise das ausgebrannte Fluchtfahrzeug vom Jahrhundert-Postraub in Zürich vor 20 Jahren oder das Smartphone von Alain Berset, mit dem er das erste Bundesrats-Selfie geschossen hat. Wer genügend Zeit hat, kann sich in die einzelnen Themen sowie in verschiedene Theorie-Ansätze vertiefen. Letztere werden kurz und prägnant erklärt. Man findet eine Übersicht über die wichtigsten Kommunikations-Theorien sowie über diverse Kommunikationsmodelle – von der klassischen Kommunikation bis hin zum Kommunikationswandel durch die Digitalisierung.
Beruf des Kommunikators
Das Museum hat auch einen neuen Beruf erfunden – den des Kommunikators. Die Kommunikatoren oder Kommunikatorinnen helfen den Besuchern beim «Erleben» des Museums. Sie sprechen uns direkt an oder sind für Überraschungen bereit, etwa wenn sie das Tü-Ta-Too des Posthorns erklingen lassen.
Man spürt hier, dass der direkte Austausch mit den Besuchern als wichtig erachtet wird. Hier komme ich gerne wieder hin und sehe bestimmt viel Neues, denn gleichzeitig mit der Kommunikation ist auch das Museum einem stetigen Wandel ausgesetzt.
Ich empfehle euch die lustigen Videos „Auf der Suche nach der Stille“ zur aktuellen Ausstellung Sounds of Silence anzuschauen (hier Teil 1 von 3):
Aktuelle Ausstellung: Sounds of Silence, 9. November 2018 bis 7. Juli 2019
Adresse: Museum für Kommunikation, Helvetiastrasse 16, 3000 Bern 6
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10Uhr bis 17Uhr (Montag geschlossen)
Bilderquelle: Museum für Kommunikation